Trauer um Rigobert Dießlin

Die Zunft der Belchengeister und Chäsliwieber e.V. muß von einem überaus verdienten und liebenswürdigen Zunftbruder Abschied nehmen.

Mit seiner Familie trauern auch wir um

                                                                 Rigobert Dießlin,

der in der Chronik des Münstertals zweifellos als Mensch, als Bürger, Künstler und Freund einen festen Platz innehat.

Am 11.11.1957 trat Rigobert in die damals noch junge Zunft ein, sie war zu diesem Zeitpunkt erst sechs Jahre alt und so gehörte Rigobert zur frühen Riege unserer Zunft, fast zu den Männern der ersten Stunde.

Ihm und seiner Arbeit, seinen Fähigkeiten auf und hinter der Bühne verdanken wir ganz maßgeblich das, was wir heute sind.

Sein Elan, seine Ideen, sein Engagement und seine kameradschaftlichen Ideale brachte Rigobert gerne in seine Zunft ein und erlebte mit Freude deren beeindruckende Entwicklung.

Er erlebte diese positive Entwicklung jedoch nicht nur, sondern er hatte selbst auch ganz maßgeblichen Anteil daran.

Dank seiner wunderbaren Stimme, seiner einzigartigen Bühnenpräsenz und seiner charismatischen Auftritte wurden Rigoberts Gesangsbeiträge über Jahrzehnte zu einem der Höhepunkte unserer Zunftabende und entführte in Zeiten, in denen Fernreisen bei weitem nicht so verbreitet waren, wie heute, die Zunftabendbesucher in ferne Länder und begeisterte mit seinem kräftigen, volumenreichen einzigartigen Tenor.

Zum Kultstatus avancierte dann die Zusammenarbeit zwischen Rigobert und den Belchenbättschern unter deren Gründer und langjährigen Dirigenten Arno Herberner.

„Die Kombination aus Rigoberts reiner Stimme und den falschen Tönen der Bättscher war einzigartig“, wie Arno Herbener vor wenigen Tagen versicherte. Der legendäre Auftritt von Rigobert und dem leider auch jüngst verstorbenen Erich Gutmann zu Mozarts „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus der Zauberflöte führte nicht nur zu Begeisterungsstürmen des Publikums in der heimischen Belchenhalle, nein, sogar bei einem Gastauftritt in der Stuttgarter Liederhalle zeigten die Belchengeister mit diesem Auftritt den schwäbischen Landes-hauptstädtern und zahlreichen Prominenten, wie man im Südschwarzwald richtig Fasnet macht.

Und so war Rigobert über viele Jahrzehnte ein fester Bestandteil unserer Belchengeisterfasnacht, mehr noch ein Garant für eine Fasnet im Sinne der alemannischen Tradition, die weit über unser Tal ausstrahlte.

Dies alles fußte in einer tiefen Verwurzelung in seiner Heimat, aber auch ergänzt durch eine stets hilfreiche und stets bescheidene, jedoch überaus empathische Art.

Lieber Rigobert, so gerne hätten wir Dich noch viele Jahre in unseren Reihen gewußt und hätten gerne weiterhin Deinen Rat eingeholt.

Leider ist es uns nun nicht mehr vergönnt, Deine Stimme zu hören.
 

Zwei Dinge jedoch sind sicher:

Du hast hier im Tale ungemein viele positive Spuren hinterlassen und Deine Zunftfamilie wird Dich niemals vergessen.

Ein Zweites indes ist ebenfalls sicher: Der himmlische Chor hat nun einen ganz wunderbaren Tenor bekommen.

Im Namen der gesamten Belchengeisterzunft sagen wir ein letztes „DANKE“!