Geschichte der Zunft

Mit Recht darf die Gründung der Zunft der Belchengeister und Chäsliwieber zu Beginn der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Musterbeispiel für eine gelungene Bürgerinitiative bezeichnet werden. Es waren namhafte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben und den Vereinen des Tals, die sich zu der legendären Sitzung im November 1951 im Gasthaus Löwen zusammenfanden.

Ihr Ziel war es eine zotenfreie, gehaltvolle, nachhaltige und originäre Fasnet für die Bevölkerung des Tals zu gestalten. Diesen Zielen fühlt sich unsere Zunft auch heute noch genau so verpflichtet, wie vor fast sechs Jahrzehnten – die Aufnahme in den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte (VON) war demnach die logische Konsequenz.

Was folgte war eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Die Zunft wuchs rasch zu einem der größten Vereine des Münstertals heran und ist heute weder an Fasnet, noch zu den anderen vier Jahreszeiten aus unserer Gemeinde wegzudenken.

Die Belchengeister und Chäsliwieber bekennen sich auch nachhaltig zur reichen Geschichte des Münstertals. Viele historische Orte, wie der Lindenplatz und der Scharfenstein, weisen auf das ehemalige Bergbaustädtchen Münster hin, welches dem Münstertal später seinen Namen gab. Diese Orte spielen eine wichtige Rolle in der Legende der Belchengeister. Ebenso erinnert die höchste Auszeichnung unserer Zunft – der Hühnerorden – an eine historische Tributpflicht der Münstertäler Bauern zur Fasnet an die Mönche des Klosters St. Trudpert.

Liste der Hühnerordenträger

Mit der Eröffnung der Fasnet am Schmutzigen Dunnschdig auf dem historischen Lindenplatz im Münster und dem Ruf der Belchengeister und Chäsliwieber aus ihrem fast einjährigen Schlaf im Belchenmassiv übernehmen die Narren die Macht im Tal. Fünf Tage lang herrscht nun „der Urgeist über uns mit großer Macht“, wie es in einem Münstertäler Fasnachtslied heißt.

Neben der Teilnahme an Umzügen im Münstertal und auswärts bei befreundeten Zünften, stehen die Zunftabende der Belchengeister und Chäsliwieber im Mittelpunkt der fasnächtlichen Aktivitäten.

Fanden die ersten Zunftabende noch im legendären „Matheis-Saal“ statt, konnte man in den 70er Jahren in die neu gebaute Belchenhalle umziehen. Seit damals finden die drei Zunftabende am Schmutzige Dunnschdig, Fasnetfriddig und Fasnetsamschdig nicht nur bei der Talbevölkerung, sondern auch bei den zahlreichen Fans aus dem Umland, großen Anklang.

Eine überschaubare Zahl an Oberzunftmeistern und eine hohes Maß an Beständigkeit in den Führungsgremien sind u. a. ein kleiner Beweis für die Werte, denen sich die Belchengeister und Chäsliwieber auch heute noch verbunden fühlen, so wie auch vor fast sechzig Jahren zu Zeiten ihrer Gründung.